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Weintagebuch

Bisher ideale Erntebedingungen

5. Oktober 2015

„100 Beeren sagen mehr als eine Probe“

Klassischer Riesling vom Heiligenstein

Das Wetter hält mehr als es verspricht: Die ganze letzte Woche sind entgegen den Vorhersagen kaum einige Regentropfen über Langenlois niedergegangen. Dafür gab es viel Wind, immer wieder Sonne und kühle aber nicht kalte Lesebedingungen. Der Föhn, der zum Wochenende die Weinbaugebiete erreichte, brachte milderes, aber bei uns noch kein feuchtes Wetter.

Die ersten voll reifen, blitzsauberen Riesling-Trauben vom Heiligenstein wurden geerntet (siehe Foto). Außerdem kommen jetzt laufend Grüner Veltliner Trauben aus unseren klassischen Lagen rund um Langenlois.

Im Keller herrscht geschäftiges Treiben. Während die ersten klassischen weißen Moste (GV und Riesling) aus den Kamptaler Terrassen gerade ihre stürmische Phase beginnen, werden die Sektgrundweine umgezogen und zum Teil in den Reifekeller zur weiteren Fasslagerung befördert. Die St. Laurent, Pinot Noir und Zweigelt-Maische in den Gärständern muss bewegt werden, der Tresterkuchen, der sich an der Oberfläche sammelt, wird zunächst mit Most aus den unteren Schichten im Fass überpumpt und dann händisch untergestoßen. So werden auf schonendste Weise wertvolle Inhaltsstoffe der Traube für den späteren Wein mobilisiert und die Maische gesund gehalten.

Ein genauer Blick in den Weingarten zeigt, dass die Grüner Veltliner Trauben in unseren Ersten Lagen (z. B. Käferberg und Lamm) schon sehr reif aber immer noch ganz gesund sind. Stichproben mit dem Refraktometer (mit ihm messen wir schnell im Weingarten die Zuckergrade einer Beere) können manchmal zu etwas voreiligen Schlüssen führen, deshalb werden zur Sicherheit noch einmal viele Beeren der unterschiedlichsten Trauben einer Riede herausgepickt und deren Most analysiert. Die sogenannte „100-Beerenprobe“ spiegelt verlässlich einen Querschnitt der Traubenreife eines Weingartens wider. In unserem Fall dürfen wir z. B. auch am Lamm noch etwas zuwarten.