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Weintagebuch

Start in den Jahrgang 2020

4. Februar 2020

Die Basis der Arbeit für den neuen Jahrgang ist der Rebschnitt. Dem Rebstock sollen nur wenige und kleine Wunden zugefügt werden, bestehende Saftleitbahnen werden respektiert und möglichst viel vitales und gesundes Holz soll als „Speicher für harte Zeiten“ zur Verfügung stehen. Der Rebstock soll widerstandsfähig gegenüber Stress und Erkrankungen gemacht werden und häufigen aber moderaten Stress im Laufe des Jahres zulassen. Reservestoffe und gesunde Saftleitbahnen von der Wurzel bis zu den zukünftigen Trauben sind unser Ziel. Stress verursacht beispielsweise die konkurrierende Grünbepflanzung in den Zeilen sowie die wechselnde Witterung, genauso aber Attacken von Insekten oder Pilzen. Wir setzen im Laufe des Jahrgangs auf die sog. Hormesis: Viele leichte Stresserlebnisse, wie z.B. Trockenstress oder Kälte, die gesund überwunden werden, führen zu Widerstandskraft und zur Bildung wertvoller lebensverlängernder Inhaltsstoffe, wie z.B. Resveratrol.

Die Weinreben haben die Eigenschaft, für sich selbst und für uns wertvolle Stoffe zu sammeln, Stoffe, die sie benötigen, um sich aus eigener Kraft in der Natur zu verteidigen. Am Ende des Jahres schenken sie uns diese Stoffe in Form eines feinen Glas Weins. Unsere Arbeit ist jetzt, diese wohlschmeckenden und wertvollen Stoffe aufzubauen und zu erhalten. Beim Resveratrol beispielsweise ist zu bemerken, dass besonders viel in „Reizsituationen“ entsteht, beispielsweise dort, wo eine Sorte gerade noch reif geworden ist, wo es dem Rebstock nicht übermäßig leicht gemacht wurde: In kühlen Berglagen auf steinigen Böden erwarten wir mehr Resveratrol und feinere Inhaltsstoffe als in üppigen, ertragreichen, nährstoffreichen Landwirtschaftsflächen in der Ebene.