Zum Inhalt springen Zur Kontakt-Info springen
Menü einblenden

Mit fixem Frachtkostenanteil für Österreich (€ 11,00) und Deutschland (€ 22,00) bestellen.

Weintagebuch

Oder wie entsteht „Bründlmayer Brut“?

12. Februar 2021

Derzeit verwenden wir viel Arbeitskraft für die verschiedenen Schritte der traditionellen Sektbereitung. Ein neues, feines „Degorgement“ des Bründlmayer Brut (August 2020) steht nun zur Auslieferung bereit. Es dauert einige Jahre, bis die von Hand sauber ausgelesenen Trauben aus unseren Weingärten tatsächlich als „Bründlmayer Brut“ den Keller verlassen. Wie „Bründlmayer Brut“ entsteht, finden Sie hier unten noch einmal zusammengefasst.

Zunächst werden die Trauben gepresst, und ihr Most meist im Stahltank vergoren. Verschiedene Grundweine eines Jahrgangs reifen oft in großen Eichenfässern heran, manche davon sogar mehrere Jahre. Sie sollen trocken, leicht und frisch aber doch extraktreich und nicht allzu fruchtig werden.

Für die anschließende Flaschengärung wird eine besonders lebenstüchtige Hefe und etwas Zucker beigefügt, bevor die behutsam zusammengefügte „Cuvée“ aus Grundweinen in Sektflaschen gefüllt, mit Kronenkorken verschlossen und viele Monate bis Jahre gelagert wird. Eine solche Füllung leitet immer die neue Ära eines zukünftigen „Non Vintage“  Bründlmayer Brut ein: N.V. deshalb, weil Bründlmayer Brut eben nicht nur aus einem Jahrgang stammen muss, sondern oft auch kleinere Mengen an Grundweinen aus weiteren Ernten enthalten soll, nämlich dann, wenn diese zu Vielschichtigkeit, Harmonie und dem besonderen, Bründlmayer-Stil beitragen. Bei der Flaschengärung, ernährt sich die Hefe zunächst vom Zucker und setzt neben Alkohol und Aromastoffen auch die Kohlensäure frei, die als Gas mehr Raum benötigt, und so einen Druck in den Flaschen von bis zu 3-10 bar aufbaut. Nach Abschluss der Gärung stirbt die Hefe ab, sinkt zu Boden und beginnt sich zu zersetzen. In Kombination mit einer ev. vorangehenden Fassreife ist dieser Prozess der „Autolyse“ für eine weitere Reihe von Geschmacksnuancen edler Schaumweine verantwortlich, wie zum Beispiel für die feinen Briochenoten.

Nach ca. 18 Monaten bis zu 2 Jahren liegender Lagerung im Reifekeller (besondere Jahrgänge können auch viele Jahre so lagern) unter perfekten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen, wird der zukünftige Bründlmayer Brut ins  Rüttelhaus  transportiert, auf die Rüttelpulte (Bild) aufgesteckt und über Wochen langsam „abgerüttelt“: Nach jedem Rütteln wird die Flasche etwas steiler gestellt, sodass sich schlussendlich das Depot aus Hefebestandteilen im Flaschenhals sammelt. Nun werden die Flaschen wieder abgenommen und in Boxen auf dem Kopf stehend (frz.: ‚sur pointe‘ =  auf der Spitze) nochmals im Keller gelagert bis der Hefepfropfen sich ausreichend verfestigt hat.

Die Zeit des „Degorgement“ ist gekommen:  Der martialische, aus dem Französischen stammende Ausdruck „de-gorger“, deutet an, dass es den fertig ausgestatteten Imperials, Magnums, Jeroboams etc. in früheren Zeiten tatsächlich munter „an den Kragen ging“. Wer sich schon einmal einem „sabrierenden“ Sommelier gegenüber sah, der tatsächlich mit einem Säbel bewaffnet den Flaschenhals entlang gegen den Korken schlägt und die edle Bouteille so quasi „köpft“, weiß dass der Ausdruck nicht übertrieben ist. Bei uns geht alles friedlicher vonstatten! Kronenkork und der Hefepfropfen werden von unserer Degorgier-Maschine präzise entfernt ohne das Glas zu beschädigen. Die Flasche wird mit der Dosage und einem kleinen Anteil bereits degorgiertem Sekt wieder aufgefüllt, verkorkt, mit Agraffe versehen und gereinigt. Ab nun beginnt die Lebensuhr des Bründlmayer Brut zu ticken: Nach dem Degorgement muss der Brut noch einige Monate ruhen, um in optimaler Reifung zu unseren Kunden zu gelangen. Zuvor wird etikettiert und das Degorgier-Datum am Rückenetikett eingedruckt.

Den aktuell optimal gereiften Bründlmayer Brut Reserve vom Degorgement August 2020, können Sie in unserem Shop frisch aus dem Keller bestellen.