Nach einem trockenen April waren wir über die gesamte Wachstumsphase mit vielen Sonnenstunden und gut bemessenen Regenfällen bedacht worden. Die Weingärten zeigten sich im Frühherbst gesund und noch sehr vital. Es war gelungen, übers Jahr die Vegetation mit sehr viel Boden- und Laubarbeit im Zaum zu halten. So lagen wir im September mit der Reife gut eine Woche vor dem großen 2021er Jahr, aber noch im kühlen Bereich, wenn man die warmen Jahre 2017, 2018 und 2019 in Betracht zieht.
Im Laufe der Lese verlangte das wechselnde Wetter taktisches Feingefühl, Geduld und Nervenstärke. Programmänderungen waren an der Tagesordnung, denn immer wieder trieb der frische Wind Wolkenformationen über das Kamptal, die zwar nur lokal und zeitlich begrenzt, aber ziemlich ‚erratisch‘ abregneten. Wiederholt mussten wir die Lese blitzartig abbrechen, nur um sie kurz danach andernorts mit anderen Vorgaben und gleichem Einsatz fortzuführen. Die Arbeitsbesprechungen am frühen Morgen zielten auf größtmögliche Flexibilität ab und dauerten länger als gewöhnlich. Einige perfekte Lesewochen sicherten jedoch letztlich die Ernte. Für die Lagen-Veltliner warteten wir bis ins letzte Oktoberdrittel, um die entsprechende Reife zu erhalten. Die Lese beendeten wir am 25. Oktober.
Im Gesamten betrachtet sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die ersten Jungweine zeigen viel Charme und Harmonie. Sie sind frisch und doch ein wenig milder als im Vorjahr; Trinkfreude dürfen wir hier in jedem Fall garantieren!
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