Lage, Herkunft & Klima
Ried Heiligenstein
Die Lage
Ried Heiligenstein
Der Zöbinger Heiligenstein ist eine nach Süden und Südwesten ausgerichtete terrassierte Hanglage mit einem besonderen geologischen Aufbau, der sich durch die Geschicke der Erdgeschichte gerade hier erhalten hat.
Der Name geht wohl auf das mittelhochdeutsche "Hellenstein" von 1240 zurück für „hel“, „helle“ im Sinne von glänzend, licht oder nach dem Beleg von 1314 auf die Bedeutung „an dem glatten Stein“ (zu „haele“, glatt, schlüpfrig). Der Volksmund machte daraus schließlich ein in der Mundart ähnlich klingendes „Heiligenstein“.
(Elisabeth Arnberger, Flurnamen erzählen, Verlag Vinea Wachau Nobilis Districtus, 2016, S. 231)
Ein Großteil der Stöcke steht in der so genannten Guyot-Drahtrahmen Erziehung. Die Trauben hängen knapp über dem Boden auf 50–60cm. Ca. 30% der Reben stehen in der „Lyra-Erziehung“ (nur etwa 1,4 Hektar sind mit Cabernet Franc ausgepflanzt, alle anderen Terrassen mit Riesling). Es wird je nach Bedarf ausgedünnt, um eine gleichmäßige Erntemenge von 3.500–4.000 Liter pro Hektar zu erreichen. Als Trockensediment ist der Heiligenstein ein sehr brüchiges Gestein, was auch bedeutet, dass die Wurzeln des Weins auf der Suche nach dem Wasser leichter in die Tiefe dringen. In Österreich ist dies die einzige Sandsteinlage für große Rieslinge.
Der Boden
Die bis an die Oberfläche tretenden Festgesteine bestehen aus feldspatreichen, rotbraunen Sandsteinen und groben Konglomeraten, seltener sind Schluffsteine anzutreffen. Die Ablagerung der etwa 250 bis 280 Millionen Jahre alten Sedimente erfolgte in Seen, Tümpeln und periodisch aktiven Flussläufen unter Wüstenklima. In dem Gesteinspaket lassen sich Reste versteinerter Pflanzen und Gerölle vulkanischer Quarzporphyre finden. Nur stellenweise und in den wenigen leichten Talkerben ist etwas Löss erhalten.