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Weintagebuch

Herbstregen

10. Oktober 2011

Nach den unglaublich schönen und warmen September und Oktobertagen sind alle Trauben voll von Süße und  vollkommen gesund.
Trotzdem unterstelle ich manchem bisher geernteten Wein einen Charakter von leichter Schärfe und Unausgewogenheit.
Die Trauben waren zuletzt schon in einem Zustand von Trockenstress und in Erwartung eines wohltuenden Herbstregens.

Nun ist er da, wir nehmen ihn mit gemischten Gefühlen an.
Der Regen hat für den Rebstock subjektiv einen erlösenden Charakter, er bringt rechtzeitig vor Winterbeginn etwas Feuchtigkeit.
Möglicherweise werden geringfügige Spuren dieser Niederschläge – gefiltert über das Wurzelsystem – den Weg in die Weinfässer finden und dazu beitragen, dass der Wein trinkfreudiger, ausgewogener und angenehmer wird.

Nach Abklingen des Regens würden trockene Tage und kühle Nächte, später noch kühlere Nächte – nahe der 0°C Grenze – die Ernte von sehr, sehr großen Weinen  ermöglichen.
Diese Weine hätten neben perfekter Ausgewogenheit eine Geschichte zu erzählen – von Hitze und Kälte, Bangen und Hoffnung – und jede Anmutung spitzer und bitterer Gerbstoffe abgebaut.
Es wären Spitzenweine, wie wir sie erträumen.

Umgekehrt hätte das Einsetzen warm-feuchter Witterung (tropische Verhältnisse) fatale Folgen – z.B. unerwünschte Fäulnis.

Noch sind also unsere wertvollsten  Trauben nicht geerntet.
Die Devise für diese Woche ist abwarten – und Laub rund um die Trauben entfernen, damit kühler Nordwestwind und milde Herbstsonne  die letzte Ausreifung unterstützen.