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Weintagebuch

Im Flow!

29. September 2023

Hochbetrieb im Weinberg und im Keller!

Der sonnige Spätsommer ging nun fast nahtlos in einen goldenen Frühherbst über. Noch immer werden die Tage ungewöhnlich warm, meist von wohltuenden Winden begleitet. Über Nacht kühlt es bereits zum Teil kräftig ab, eine Tatsache, die die Aromen-Entwicklung in den Trauben fördert.

Diese Woche erhielten wir aus den eher späteren Lagen gute Mengen an Zweigelt für unsere beliebten Rosé Weine. Gleichzeitig können wir uns auf feine Reserve Qualitäten aus den besten, älteren Zweigelt Weingärten, wie dem Langenloiser Hasel freuen! Auch frischer Grüner Veltliner für unsere leichten, trockenen Varianten wurde schon eingebracht und übers Wochenende steuern wir bei den Burgunder Sorten langsam auf das ‚Happy End‘ zu, und zwar mit einem Highlight, der Lese des Chardonnays am Langenloiser Steinberg.

Chardonnay-Lese in der Riede Steinberg – Moritz beim sorgfältigen Selektieren der Trauben

Rhythm & Blues

Es ist beeindruckend, unser Team bei der Arbeit zu begleiten. Der Rhythmus im Weingarten mag gemächlich und entspannt wirken. Von der Nähe aus betrachtet spürt man aber auch die Konzentration der geschickten LeserInnen: stetig und behutsam wird jede Traube abgeschnitten, begutachtet, wo nötig ausgelesen und in kleine Kistchen abgelegt. Diese werden auf Paletten am Lesewagen gestapelt, und vorsichtig geht’s Richtung Weingut!

Sobald am Vormittag die ersten Fuhren im Presshaus eintreffen, startet auch hier eine Choreographie gut abgestimmter Arbeitsschritte. Eins greift ins andere. Der Rhythmus ist schneller, die Konzentration die gleiche. Eine Momentaufnahme zeigt: das ganze Team ist heute so richtig „im Flow“: Dominik gibt an der Traubenannahme den Takt vor, nach der Begutachtung der Trauben dokumentiert er, wieder im Stapler sitzend auf einem Tablett Qualität und Herkunft des Rebguts für das Kellerbuch. Philipp und Siegi übernehmen heute die Kistchen zum Einfüllen in die pneumatischen Pressen, einer am Förderband, der andere am Stapler. Katharina, eine unserer jungen Praktikantinnen überwacht das Waschen der soeben entleerten Behälter, während ihr Kollege Lukas die zwischenzeitliche Reinigung von Gerät und Boden mit sauberstem Brunnenwasser verantwortet. Soeben wird auch noch eine der Pressen geleert und die „Trebern“ (der Presskuchen) werden über eine Transportschnecke auf den Ladewagen und wieder in den Weingarten transportiert.

Dominik beim Begutachten der Trauben

Eine Stufe tiefer, im Verarbeitungskeller werden Gärständer befüllt, wird geprüft, gekostet, analysiert, ab- und umgezogen, die Moste akribisch bei Ihrer wunderbaren Wandlung in Wein begleitet. Und wieder wird gewaschen und geschrubbt – reiner Wein braucht höchste Sauberkeit!

Zurück im Weingarten, wo die Lese für diesen Tag vorbei ist. Es war ein guter Tag – Der Blick schweift über die von der Frucht entlasteten Reben im milden Abendlicht. Ein Hauch von Melancholie könnte zu einem feinen Blues inspirieren: „When the day is done…“