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Weintagebuch

Gesundheitsvorsorge

15. März 2019

Wie der Mensch benötigt auch die Rebe Zeit, um zu wachsen und sich zu entfalten.

In den wertvollsten alten Weingärten zählt jeder gesunde Stock. Manche Gefahren kann man vorbeugend bannen: Die vom Menschen eingeschleusten Raubmilben sind nun aus dem Winterschlaf erwacht und werden mit ihren Beutezügen zur Gesundheit von Blatt, Holz und Frucht beitragen. Duftlockstoffe, im Weingarten ausgebracht, werden die Fortpflanzung des gefährlichen Traubenwicklers stark eindämmen, indem sie die Männchen verwirren und nicht zu den Weibchen finden lassen.

Chirurgie am Weinstock

Eine komplexe Pilzkrankheit ist „Esca“*. Sie dringt durch die Klimaerwärmung aus den wärmeren Regionen zunehmend auch in unsere Gegend vor. In der langsamen Form können befallene Stöcke oft jahrelang darben, bis sie schließlich völlig absterben. Die Entfernung der befallenen Stellen kann jedoch den Stock retten. Willi Bründlmayer meint: „Die Operation lässt sich einfach mit einer Sitzung beim Zahnarzt vergleichen, wo der gefürchtete Bohrer mit großem Erfolg gegen Karies vorgeht. Es werden dabei am Stock mit einer kleinen Säge alle befallenen Stellen entfernt, das gesunde Holz bleibt übrig und schützt sich im Frühjahr sofort wieder durch eigenen natürlichen Wundverschluss und neue Rindenbildung. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass nach dem Eingriff gut 90 % der „Patienten“ wieder gesunden. Zeit und Aufwand rechtfertigen sich vor allem in den besten Lagen, wie am Zöbinger Heilgenstein (Bild 1 und 2).

*Das Wort „Esca“ leitet sich vom Lateinischen ab und könnte etwa mit „Zunder“ (weist auf die „staub- oder aschenartige“ Beschaffenheit des toten Holzes im Stamm hin) übersetzt werden. 

Rebschnitt beendet

Wir haben jetzt zeitgerecht den Rebschnitt abgeschlossen. Derzeit sind wir mit dem „Anbinden“ beschäftigt: Man biegt die senkrecht stehenden Fruchtruten zum Draht hin und fixiert sie mit Bändern oder einer Klammer, damit diese die Form des charakteristischen Bogens einnehmen. Somit werden die jungen Triebe optimal im Raum verteilt und erhalten genügend Licht und Luft zum Gedeihen.