Weintagebuch
Starkregen und Hagel!
Das Unwetter, das am 13.September spät nachmittags über das Krems- und Kamptal zog, hat streckenweise zu furchtbaren Schäden geführt. Auch unsere Weingärten sind zum Teil stark betroffen. Eine rasche Untersuchung zeigte aber zu unserer Erleichterung, dass wir wahrscheinlich mit einem blauen Auge davonkommen werden:
Der „Blechschaden“ – wenn dieser Vergleich erlaubt sei – ist allerdings enorm. Das bedeutet für die nächsten Tage den Höchsteinsatz aller verfügbaren Menschen, um die Qualität dieses so vielversprechenden Jahrgangs zu sichern und dabei auch möglichst wenig Menge zu verlieren. Zunächst werden wir die am stärksten geschädigten Weingärten so rasch wie möglich lesen, um jeglichem Krankheitsbefall zuvorzukommen. Die Trauben sind in perfektem Zustand und unser Bedarf an leichten Sektgrundweinen ist groß. Also hier ist noch einiges zu gewinnen.
Aus benachbarten Weinbau-Gebieten erhalten wir Gott sei Dank Verstärkung und mit vereinten Kräften werden über das Wochenende alle geringfügiger betroffenen Lagen sorgfältigst auslesen. Dafür muss jede Traube am Stock kontrolliert werden. Heute konnten wir bereits mit dem Herauslesen der hagelgeschädigten Toplagen wie Ried Lamm 1 ÖTW bei perfektem Wetter beginnen. Sollten wir wie erhofft vorankommen, stehen wir am nächsten Montag wieder dort, wo wir vor einer Woche so zuversichtlich begonnen haben.
Spektakuläre Schäden durch den Starkregen, wie die abgerutschte Trockensteinmauer am Heiligenstein müssen gesichert werden, aber die Reparatur kann noch warten, denn die Ernte geht natürlich vor.
Also, zurück an den Start! Wir werden alles daran setzen, um 2023 als feinen Jahrgang in unseren Kellerbüchern zu vermerken.