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Unsere älteren Jahrgänge

Zöbinger Heiligenstein Lyra

Riesling

2016

Kamptal DAC Reserve, Erste Lage ÖTW

Brilliert von Anfang an mit einem exotischen Fruchtfeuerwerk, aus dem am ehesten Limette und Weingartenpfirsich hervorstechen, diesmal sogar mit einem kühlen Hauch versehen, enorme Frische und Strahlkraft, dabei noch embryonal; bei aller Fülle vor allem über seine Feingliedrigkeit und fokussierte Art definiert, ganz helle Fruchtnuancen, überaus finessereich, bringt immer wieder neue Details an die Oberfläche und bleibt doch der klassische Heiligensteiner, wie man ihn kennt und schätzt, das süße Fruchtspiel hält bis zum langen Nachhall an, großes Potenzial.

Viktor Siegl

Unsere wichtigste und in der Region die historisch bedeutendste Lage ist der Zöbinger Heiligenstein. Rund ein Drittel der Anlagen steht in der sogenannten „Lyra-Erziehung“, einer von Willi Bründlmayer auf die Bedürfnisse der Gegend angepasste Drahtrahmenerziehung, die die Rebsprösslinge über dem Stamm so teilt, dass sie sich wie sonnenanbetende Arme zum Himmel strecken. Dadurch wird die belichtete und belüftete Blattoberfläche im Verhältnis zum Stock quasi verdoppelt. In der heißesten Zeit, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, beschattet das Laubdach die durch Sonnenbrand gefährdeten Trauben. Außerdem trocknen die gut belüfteten Blätter schneller ab, so dass die Gefahr des gefürchteten Mehltaus vermindert wird.

Das Lyra-System stellt eine Herausforderung für jeden Winzer dar: Viel Handarbeit, aber am Ende des Jahres spannende Qualitäten. Wie beim Grünen Tee entstehen die feinsten Aromen im Halblicht bzw. Halbschatten.

Rebsorte
Riesling
Ertrag
2.500 l / ha
Erziehungsform
Lyra
Weinlese
25.–26. Oktober 2016
Alkohol
13%
Verschluss
Naturkork

Auszeichnungen

96/100
Stuart Pigott, JamesSuckling.com, 10/18
95/100
FALSTAFF WEINGUIDE 2017/2018
93-95/100
ROBERT PARKER, THE WINE ADVOCATE 08/17
94/100
ROBERT PARKER, THE WINE ADVOCATE 03/20

Lage & Klima

Ried Heiligenstein

Größe
36.7 ha
Seehöhe
230 – 345 m
Neigung
13 °
Ausrichtung
SSW

Der Zöbinger Heiligenstein ist eine nach Süden und Südwesten ausgerichtete terrassierte Hanglage mit einem besonderen geologischen Aufbau, der sich durch die Geschicke der Erdgeschichte gerade hier erhalten hat.

Der Name geht wohl auf das mittelhochdeutsche "Hellenstein" von 1240 zurück für „hel“, „helle“ im Sinne von glänzend, licht oder nach dem Beleg von 1314 auf die Bedeutung „an dem glatten Stein“ (zu „haele“, glatt, schlüpfrig). Der Volksmund machte daraus schließlich ein in der Mundart ähnlich klingendes „Heiligenstein“.

(Elisabeth Arnberger, Flurnamen erzählen, Verlag Vinea Wachau Nobilis Districtus, 2016, S. 231)

Der Jahrgang 2016
Nach einem trockenen und warmen Winter trieben die Reben relativ früh aus. Große Sorgen bereiteten uns die  Frostnächte rund um den 26. April, die aber die Berglagen von Langenlois einigermaßen intakt hinterließen. Mit Blühbeginn am 10. Juni zählt 2016 zu den frühen, nicht aber extrem frühen Jahrgängen, was sehr vielversprechend war, da wir dadurch reife, aber nicht übermäßig schwere Weine erwarten und auch hoffen durften, das gesamte Spektrum von leichtem und frischem Sekt bzw. Grünem Veltliner bis zu herausragenden, spät gelesenen Reservequalitäten ernten zu können. Nach einem relativ feuchten Frühjahr war auch der...

Ausbau

Die Gärung erfolgt im Edelstahltank bei 15 bis 20 °C. Gegen Ende der Gärung wird der Wein oftmals zusammen mit der Feinhefe in einem 2.500 Liter Holzfass zur Reifung gelagert.

Speisenempfehlung

Passt wunderbar zu gegrilltem Fisch, hellem Fleisch, Back- und Brathuhn, Wiener Schnitzel, gebratenre Ente oder Gans, exotischen Gerichten etc.