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Weintagebuch

Vor der Blüte

4. Juni 2019

Von den gefürchteten Spätfrösten blieben wir heuer verschont. Anfang Mai fiel kurzzeitig bei klarem Himmel das Thermometer geringfügig unter Null, und wir schrammten knapp an einer Katastrophe vorbei. Das Aufatmen der Winzer nach der kalten Nacht, war in Langenlois beinahe zu hören.

Ansonsten waren die ersten Frühlingsmonate sehr warm und trocken. Erst der kühle Mai sorgte ausgiebig für die ersehnten Niederschläge. Mit dem Juni sind auch gleich wieder sommerliche Temperaturen eingekehrt. Die Natur setzt nun atemberaubende Kräfte frei. Es grünt und blüht im Weinberg, dass es eine Freude ist! Der Rotklee sorgt für den Blickfang des Weingarten-Wanderers. Bei näherem Hinsehen schwirren Hummeln, Bienen, harmlose Falter und zahlreiche, kleinere Insekten von Blüte zu Blüte, angelockt vom Leben spendenden Nektar. Unten im Boden haben sich dank des Frühlingsregens und dank der artenreichen Begrünung die Regenwürmer großartig vermehrt.

Die Gescheine (Blütenansätze) sind zwar schon gut entwickelt, aber zum Blühbeginn fehlen noch ein paar Tage. Damit sind wir zwar wieder früh dran, wenn wir den Durchschnitt der letzten Jahrzehnte nehmen, aber doch bereits fast zwei Wochen später, bezogen auf 2018.

Die Arbeit im Weingarten geht gut voran. Stammputzen und „ausgeizen“ sind Teil der mühsamen Routine um diese Jahreszeit. Um auf ca. 10 Triebe pro Stock zu kommen, die meist für eine optimale Nutzung des Raums zwischen den einzelnen Reben benötigt werden, müssen viele Schösslinge von Hand entfernt werden, auch wenn sie bereits Gescheine ausgebildet haben. Dies wirkt natürlich noch vor der Blüte als erste massive Ertragsbeschränkung, und ist eine der vielen Bedingungen für beste Qualität.